Schroddis Tag 515 – Arbeiten mit der Chaos-Omi

18 10 2011

Ort: Km 12.439, Sooooo dicht vorm Ventilator, also quasi im Ventilator, noch Kununurra
Ortszeit: Roadtrip Tag 117, 24.09.2011, 12.30 Uhr
Wetter: 36 Grad
Anwesende: Der Hobby Bierbrauer Marc

Nachdem mich letzte Woche mein Chef mit einem Lkw-Kuehler verhauen hatte, durfte ich gestern mit Gayel, der Frau des Farmbesitzers, arbeiten. Da die bereits geernteten Fruechte des Vortags versehentlich falsch ausgezeichnet wurden und sich bereits auf dem Laster in die falsche Himmelsrichtung unterwegs befanden, hatten wir am Morgen noch schnell einige gruene Papayas zu pluecken.

Nachdem Gayel einige Tage zuvor breits mit einem unserer Farmautos im Feld stecken geblieben ist (ok, stecken geblieben ist stark untertrieben. Das Auto war regelrecht vergraben) und auch mit dem Gabelstabler so ziemlich alles mitnimmt, hat sie bei mir bereits den Ruf als absolut talentfreie Aufofahrerin.

Dies sollte sich auch an diesem Morgen wieder bestaetigen. An einer Stelle, welche wir seit 5 Wochen jedesmal ohne Zwischenfaelle passierten, war es wieder so weit. Mit hilflosem Blick versank sie langsam aber sicher im Schlamm.

Nachdem ich mit einem anderen Auto den Karren wieder aus dem Dreck gezogen hatte und alle Papayas gepflueckt, verpackt und zur Spedition gefahren waren, packte Omi das naechste Gefaehrt aus. Diesmal einen kleinen Traktor. Dem Trecker wurde ein kleiner Anhaenger mit Wassertank angekoppelt. Die Konstruktion enthielt ausserdem eine Pumpe und zwei Spruehkoepfe an Schlaeuchen. Damit wollten wir anschliessend das Unkraut am Wegrand, sowie in den Papayafeldern bespruehen.

Da es ein winziger Asiaten-Traktor war, musste man nicht unbedingt aufsteigen, sondern konnte mit einer Hand die Kupplung druecken, schalten und lief bequem nebenher. Diese Technik bei meiner Chaos-Omi? Na, das konnte ja nicht gut gehen. Vorab warnte sie mich, dass man Aufpassen muesse, sich nicht selbst ueber den Fuss zu fahren. In der gleichen Sekunde, als ich innerlich bei dem Gedanken „Na, dir ist das doch sicher schon passiert“, schmuntzeln musste, sagte sie mir, dass ihr das nicht nur zweimal passiert ist. Wer haetts gedacht. Etwa 5 Minuten ging das Spiel gut. Dann verwechselte Frau Chaos jedoch den Rueckwaertsgang mit dem Ersten. Im Schritttempo setzte sich das Gefaehrt in die falsche Richtung in Bewegung, ueberfuhr einen Schlauch, riss diesen ab und versetzte mir eine anstaendige Dusche mit Unkrautvernichter.

Nachdem wir den Schlauch wieder festgetuetelt hatten, ging der Spass weiter. Wenig spaeter in den Papaya-Reihen liess sie den Traktor wieder selbststaendig fahren und ging waehrendessen seelenruhig weiter spruehen. Dass das Gefaehrt bei unebenem Boden nicht wirklich die Spur haelt, haette sie sich ja denken koennen, realisierte das jedoch erst als der Traktor eine Palme ummaehte und auf einen 2m tiefen Abgrund zusteuerte. In letzter Sekunde das Steuer umgerissen, sollte das Chaos jedoch weiter gehen. Mit den letzten Litern Gift im Tank, wollte Omi dann noch schnell die Pumpe abstellen und zurueck zum Wasserhahn fahren. Dummerweise drehte sie die Pumpe auf anstatt zu, was an meinem Schlauchende einen nicht unbeachtlichen Ueberdruck erzeugte und diesen von meinem Handstueck abreissen liess.

Noch waehrend ich mir das sicher nicht gerade gesunde Gift aus dem Gesicht wischte, bemerkte sie, dass es nicht einfach ist, mit ihr zusammen zu arbeiten. Das hatte ich mittlerweile immerhin auch festgestellt und hoffte nur, dass mir nach all den Unkrautvernichter-Duschen nicht noch ein dritter Arm wachsen wuerde. Irgendwie ueberlebte ich auch den Rest des Tages halbwegs unversehrt.

Abschliessend sei gewarnt, dass ihr diese Oma nichtmal im Huehnerstall Motorrad fahren lassen solltet.

Es gruesst

Schroddi



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